27 - Das Frühstück der Winddrachen

 

Feilong spürt, wie der Wind beginnt, sich immer stärker im Kreis zu drehen.

»Wir sind da.«, stellt der Vater fest.
»Breite jetzt deine Flügel aus und lass dich treiben. Tanke dabei so viel Energie auf, wie du kannst.«

Feilong schaut seinen Vater irritiert an.
»Warte hier, ich zeige es dir.«

Der Vater breitet seine Flügel weit aus und legt sich in den Wind. Er lässt sich von der Luft tragen, dreht sich mit dem Sturm, und bald kann Feilong ihn nicht mehr sehen, weil die Wolkensäule die Sicht versperrt. Doch dann taucht der Vater auf der anderen Seite wieder auf und fliegt auf Feilong zu.

»Siehst du? So meine ich das. Wir drehen jetzt ein paar Runden um die Wolkensäule und frühstücken dabei. Tanke dich richtig mit Energie voll. Wenn du genug hast, verlasse einfach den wirbelnden Sturm und warte auf mich.«

Feilong ist noch skeptisch. Vorsichtig macht er nach, was der Vater vorgemacht hat.

Uiii! Das macht Spaß!

Er taucht tiefer in den Wirbelsturm hinein und lässt sich mehrere Runden einfach treiben. Er weiß nicht mehr, wo er in den Sturm hineingeflogen ist, aber er spürt, wie sich sein Körper mit Energie füllt. Es ist weit mehr Energie, als er jemals in der Höhle beim Meditieren aufgenommen hat.

Als er merkt, dass er genug hat, verlässt er den Sturm und bleibt am Rand in der Luft stehen. Er sieht seinen Vater noch dreimal an ihm vorbeiflitzen, bevor dieser zu ihm fliegt.

»Das hat richtig Spaß gemacht!«, berichtet Feilong freudestrahlend.

»Das freut mich. Stürme sind für uns Winddrachen eine Möglichkeit, uns richtig mit Energie zu füllen. Wenn du dich also zukünftig ausgelaugt fühlst, halte Ausschau nach einem Sturm. Du wirst noch andere Methoden kennenlernen, Energie aufzuladen, aber Stürme sind die effektivste Möglichkeit.«

Der Vater schaut sich um, orientiert sich kurz und deutet dann in eine Richtung.
»Wir müssen jetzt da lang.«

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