06 - Wolkenspringen

 

Während Feilong mit seiner Mutter den Fluss entlangfliegt, gibt es wahnsinnig viel zu entdecken. Der Fluss wird breiter, kleinere Flüsse und Bäche münden hinein. Der Fluss windet sich mehrmals, und die Landschaft verändert sich.

Feilong entdeckt unzählige Dinge, die seine Mutter ihm während des Fluges erklärt. Er speichert alles in seinem großen Drachenhirn ab, so als würde er Fotos mit Erklärungen machen.

Dann taucht am Himmel vor ihnen eine Gruppe flauschig weiß aussehender Gebilde auf. Feilong deutet mit dem Kopf in ihre Richtung.

»Das sind Wolken«, erklärt ihm seine Mutter.
»Sollen wir Wolkenspringen spielen?«, schlägt sie vor.
»Das hört sich lustig an! Wie geht das?«
»Du fliegst einfach von unten hinein, bis du oben wieder herauskommst, und dann durch die nächste, von oben nach unten, und so weiter«, erklärt sie.
»Wow! Ja, auf geht’s!«

Feilong schießt auf die erste Wolke zu, ehe seine Mutter noch etwas sagen kann. Sie fliegt ihm hinterher. Feilong taucht in die Wolke ein – doch was ist das? Die Wolke ist ja nass!

Er fliegt weiter nach oben, bis er wieder über der Wolke auftaucht. Doch er strauchelt, weil seine Flügel nass geworden sind.

Die Mutter ist nun bei ihm. »Schwing deine Flügel etwas, dann werden sie trocken. Flieg einfach ein Stück hier über der Wolke.«

Kaum sind die Flügel trocken, schießt Feilong schon durch die nächste Wolke.

»Das macht Spaß!«, ruft er freudig seiner Mutter zu.

Er fliegt jetzt durch jede Wolke, die ihnen entgegenkommt.

»Wir sollten eine kleine Pause machen«, schlägt die Mutter vor.

Feilong nickt. »Lass uns dort auf der Wiese landen.«

Feilongs Landung ähnelt eher der eines Albatrosses als der eines Drachen. Er stolpert und fällt hin.

Seine Mutter grinst. »Das Landen lernst du auch noch. Das ist einfach Übung.«

Feilong rappelt sich auf und schaut sich um. Er sieht ganz viele kleine Wolken auf der Wiese. Sehr kleine Wolken, und sie haben vier Beine..

Er nimmt Anlauf und will durch sie hindurchspringen. Seine Mutter schafft es nicht, ihn rechtzeitig zu stoppen.

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