11 - Über Menschen und Drachen

 

Er erhält Bilder und Informationen über die Menschen. Die Menschen sind die Hauptwesen der Erde. Er erfährt eine ganze Reihe von Dingen: unter anderem, dass Drachen über die Menschen wachen, aber nicht in deren Leben eingreifen.

Drachen sollen und bleiben für die Menschen etwas Mystisches. Sie erscheinen ihnen nur in Ausnahmefällen. Menschen neigen dazu, das Wohlwollen der Drachen auszunutzen. Daher halten sich die Drachen bedeckt.

Es ist der Glaube an die Drachen, der die Menschen stärkt. Kurioserweise wird dieser Glaube umso stärker, je seltener ein Mensch einem Drachen begegnet.

»Puh, Papa! Das sind ganz schön viele Informationen«, beschwert sich Feilong.
»Speichere die Informationen erst einmal in deinem Gehirn ab. Du kannst später immer wieder darauf zurückgreifen«, antwortet der Vater.

»Kommen wir jetzt zu deiner Mutter«, beginnt der Vater.
»Weißt du, wie deine Mutter von anderen genannt wird?«
»Du meinst Long Hai?«
»Ja, genau. Hai bedeutet Ozean. Weißt du, was ein Ozean ist?«
»Ja, das hat Mama mir erklärt. Das ist dieses viele Wasser, über das wir vorhin geflogen sind.«

Der Vater schmunzelt.
»Wir fliegen immer noch darüber, nur sehr viel höher. Du kannst ihn von hier oben nicht sehen.«
»Oh!«, reagiert Feilong erstaunt.

Der Vater erklärt weiter:
»Deine Mutter ist Long Hai, der Drache des Ozeans. Ozeane bestehen aus Wasser. Deine Mutter ist ein Wasserdrache. Sie fühlt sich am wohlsten, und es ist für sie am leichtesten, sich im Wasser oder in feuchten Umgebungen aufzuhalten.«

Feilong versucht, seine Gedanken zu sortieren.
»Deshalb strauchelt Mama auch nicht in den Wolken.«
»Genauso ist es. Du weißt, sie ist durch die Energieübertragung, die sie dir gegeben hat, geschwächt. Für sie ist es daher jetzt das Beste, im Wasser zu fliegen. Sie wird die Wolken verlassen haben und sich direkt in die Tiefen des Ozeans begeben haben, um dort die Reise fortzusetzen.«

»Wow!« Feilong versucht, sich das vorzustellen, merkt aber, dass ihm dafür noch zu viele Informationen fehlen.

Er fragt stattdessen:
»Sind deshalb Mamas und Omas Schuppen auch so blau-grün wie der Ozean, den wir vorhin gesehen haben?«
»Du hast es erfasst«, antwortet der Vater.

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