15 - Gespräche zwischen Vater und Sohn

 

»Da ist aber etwas, das ich mit dir besprechen möchte«, beginnt der Vater.
»Es hat sich heute herausgestellt: Du wirst kein Wasserdrache. Auch wenn sie es nicht zeigt, gehe ich davon aus, dass diese Tatsache deine Mutter ein wenig mitnimmt.

Ich weiß, deine Mutter denkt in diesem Punkt wie ich: Sie wird immer stolz auf ihren Sohn sein. Egal, was für ein Drache er wird. Aber dennoch kann es im ersten Moment ein wenig traurig sein, wenn das Kind sich nicht in die eigene Richtung entwickelt. Das muss erst einmal verdaut werden.

Sei daher in den nächsten Tagen und Wochen besonders lieb zu deiner Mutter. Lass sie den Schmerz verarbeiten.«

Feilong denkt nach.
»Meinst du wirklich, sie ist traurig? Wie hättest du dich gefühlt, wenn sich herausgestellt hätte, ich wäre eher ein Wasserdrache als ein Winddrache?«

Der Vater muss nicht lange nachdenken.
»Du hast mich heute extrem überrascht. Ich war immer davon ausgegangen, du wärst mehr ein Wasserdrache. Als deine Mutter mir heute erzählte, dass du mehr nach mir kommst als nach ihr: das waren wahnsinnige Gefühle.

Auf der einen Seite habe ich mich gefreut, auf der anderen Seite habe ich jetzt viel mehr Sorge um dich. Ich bin mit der Situation ehrlich gesagt noch etwas überfordert.«

»Jaja, Papa, ist ja schon gut. Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen ganz lieb zu dir sein. Versprochen!«, platzt es aus Feilong heraus.

Der Vater lacht und reicht ihm das Tuch.
»Binde dich bitte wieder fest. Wir sind gleich da. Wir werden uns jetzt nach unten stürzen.«

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