16 - Senkrechter Sinkflug

Der Vater stürzt sich in rasender Geschwindigkeit kopfüber wie ein Blitz in die Tiefe. Feilong hat das Gefühl, dass seine Körperteile gar nicht so schnell mitkommen und noch irgendwo hinter ihm sind.
Er hat die Augen geschlossen.
»Huiiiiii! Ahhhhhhh! Huiiiiiii! Ahhhh!!!«, schreit es aus ihm heraus.
Der Vater stoppt abrupt und dreht sich in die Waagerechte.
»Ist alles in Ordnung bei dir?«, will er wissen.
Feilong rappelt sich auf.
»Ja, Papa. Das hat wahnsinnig Spaß gemacht.«
Der Vater schmunzelt. Feilong sieht sich um. Sie sind über den Wolken. Doch diese Wolken sehen dicker aus als die, die er zuvor schon gesehen hatte.
Der Vater bindet das Tuch los.
»Jetzt kannst du wieder alleine fliegen, mein Sohn«, sagt er.
Feilong löst sich vom Rücken seines Vaters und fängt an, wieder alleine zu fliegen.
»Wenn du magst, kannst du schon durch die Wolkendecke fliegen. Du wirst eine kleine Felsformation sehen, die aus dem Wasser herausragt. Da sind die anderen. Aber sei vorsichtig. Die Wolken sehen aus, als würde es regnen.«
»Was ist Regen?«, fragt Feilong.
»Das sind viele kleine Wassertropfen, die aus den Wolken auf die Erde fallen. So ähnlich wie der Wasserfall vor der Höhle: nicht ganz so viel Wasser, aber schon ... halt Wasser. Sei vorsichtig.«
Feilong schaut ihn leicht verängstigt an.
»Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin gleich hinter dir. Gib mir nur einen kleinen Moment für mich selbst. Ich möchte mich kurz sammeln. Auch für mich war das heute ein sehr aufregender Tag.«
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