39 - Zuhause angekommen

 

Es klopft an der Tür.
»Komm rein,« ruft der Vater.

Die Tür öffnet sich, und der Kopf der Mutter erscheint.
»Mama!« ruft Feilong erfreut.
»Hallo, mein Sohn. Wie ich sehe, bist du gut angekommen. Herzlich willkommen zu Hause.«
Sie tritt ein, legt sanft einen Flügel um ihn und lächelt.

»Und? Gefällt es dir hier?«
»Ja, sehr. Aber ich habe das Gefühl, mein Kopf platzt von all den Informationen, die ich in den letzten drei Tagen gesammelt habe.«

Die Mutter lacht leise.
»Dann ruh dich erst einmal aus. Du hast jetzt ein paar Wochen Zeit, um alles zu verarbeiten, bis deine Schule beginnt. Ich habe einiges an Gepäck mitgebracht, das ich noch auspacken muss. Wir sehen uns später. Schlaf ein bisschen.«

»Mach ich, Mama. Und danke.«
»Danke?« fragt sie verwundert.
»Dafür, dass du mir all diese Abenteuer ermöglicht hast.«
Er wendet sich seinem Vater zu.
»Und dir auch danke, Papa.«

Der Vater lächelt gerührt.
»Dafür musst du uns nicht danken, mein Sohn. Wir sind deine Eltern. Es ist unsere Aufgabe, dich auf deinen Wegen zu begleiten.«

Die Mutter sieht den Vater an.
»Kommst du mit?«

Er zögert, schaut auf Feilong, der sich gerade in sein Bett kuschelt.
»Lass deinen Sohn ein wenig schlafen,« sagt sie sanft. »Du hast noch viele Jahre, um Zeit mit ihm zu verbringen. Gönn ihm jetzt die Ruhe, die er braucht.«

Der Vater nickt langsam.
»Du hast recht. Wie immer.«
Er beugt sich zu Feilong hinunter.
»Schlaf gut, mein Sohn. Wenn dir etwas fehlt oder du etwas brauchst, sag es mir bitte. Ich weiß zwar viel über Winddrachen, aber noch nicht alles über kleine Eisdrachen.«

Feilong lächelt schläfrig.
»Ist schon gut, Papa. Ich hab alles, was ich brauche.«
Er schließt die Augen, und sein Atem wird ruhig.

Die Eltern verlassen leise den Raum. Die Tür schließt sich sanft.

Draußen bleibt der Vater stehen. Er atmet tief durch, blickt auf die Tür, hinter der sein Sohn liegt, und lächelt. Dann kehrt er noch einmal um, öffnet die Tür einen Spalt und tritt leise ein.

Er stellt sich neben Feilongs Bett. Der kleine Drache schläft friedlich, ein leises Glitzern liegt auf seinen Schuppen.

Der Vater lächelt, doch seine Augen füllen sich mit Tränen. Leise, fast flüsternd, sagt er:
»Willkommen zu Hause, mein Sohn.«

Eine Träne löst sich, fällt auf den Boden und gefriert zu einem winzigen Eiskristall.

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