08 - Über den Wolken

»Du siehst ganz schön erschöpft aus«, stellt die Mutter fest.
»Ach Quatsch, das geht schon«, antwortet Feilong.
»Ich bin verdammt stolz auf dich. Das hast du gut gemacht. Du hast dich richtig erwachsen verhalten.«
Feilong ist verwirrt. »Ich habe das Schaf umgehauen, das nennst du erwachsen?«
»Das meine ich nicht. Ich meine, wie du dich danach verhalten hast.«
»Das steht doch so im Benimm-Buch für Drachen«, erklärt Feilong.
Die Mutter grinst. »Komm her, lass dir von mir Energie geben, sonst schaffst du die Reise nicht.«
Feilong legt sich auf die Wiese neben seine Mutter und schließt die Augen. Die Mutter führt ihm Energie zu.
»Mama«, beginnt Feilong.
»Ja?«, die Mutter wendet sich ihm zu.
»Was ist das eigentlich für ein langer Hügel, auf dem die Schafe sind?«
»Das ist ein Deich. Flieg ein Stück in die Höhe und schau darüber. Sag mir, was du dahinter siehst.«
Feilong steigt auf. »Wow! Da ist ganz viel Wasser. Ich sehe dahinter nichts anderes als Wasser und Wolken.«
»Das ist der Ozean. Der Deich schützt das Land hier. Er sorgt dafür, dass das Wasser nicht bis auf die Wiesen und das Land dahinter fließt.«
»Fliegen wir da gleich drüber?«, will Feilong wissen.
»Nicht gleich, sondern jetzt. Bist du bereit?«, fragt die Mutter.
Feilong schwingt sich in die Höhe. »Und wie ich bereit bin!«
Feilongs Mutter beschließt, dass sie in den Wolken fliegen, die sich über den Ozean erstrecken. Doch Feilong findet das gar nicht angenehm. Seine nassen Schuppen lassen ihn immer wieder straucheln.
»Okay, mein Sohn, wir steigen weiter auf und fliegen über die Wolken«, beschließt die Mutter.
Das lässt sich Feilong nicht zweimal sagen. Sofort schießt er nach oben, über die Wolkendecke. Hier werden seine Schuppen auch schnell wieder trocken.
»Ist es hier über den Wolken angenehmer zu fliegen für dich?«, fragt seine Mutter.
»Ja, ist es, Mama. Wieso fragst du?«
Die Mutter denkt kurz über die Antwort nach. Doch bevor sie antworten kann, entdeckt Feilong schon das Nächste.
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